Yuzu
Bei uns noch relativ unbekannt, erfreut sich die Yuzu in China, Japan und Korea großer Beliebtheit. In diesen Ländern schätzt man sie beispielsweise als Gewürz oder in Honig eingelegt als Grundlage für einen fein würzigen Tee. Selbst bei erkältungshemmenden Bädern kommt sie in Fernost zum Einsatz.
In der Parfümerie wird das Öl der Schale schon seit längerem verwendet. Allmählich erobert das Pulver der Schale sowie der rare Saft der Frucht die Sterne- und private Küche. Der Geschmack der Yuzu-Früchte ist wesentlich komplexer und vielfältiger als der einer Zitrone. Feine Bitternoten veredeln die Zitrusnoten zu einem vielschichtigen Aromenakkord und geben so ein wunderbarer Begleiter von Jakobsmuscheln oder Spargel ab.
Doch man sollte beim Kauf auf ein hochwertiges Produkt achten. Nur die handgepresste Variante des Safts ist wirklich von hervorragender Güte. Die Schale kann als Pulver erworben werden und eignet sich wie der Saft zur Verfeinerung von Saucen, allerdings verfügt die Schale über deutlich mehr Bitteraromen. Daher gilt wie beim Abschmecken mit Yuzu-Saft: weniger ist mehr. Die Früchte geben eh nur wenig Saft ab, weshalb allein sie schon als kleine Kostbarkeit zu behandeln sind. In Japan wird daher auch ausgesuchter Premium Sake mit dieser Frucht verfeinert.
Und mal europäisch formuliert: Die Aromenkomplexität der Yuzu kann mit der eines sehr trockenen Rieslings verglichen werden. Beide spielen mit der Säure, offerieren Nuancen von Frucht und fast exotische Aromen.
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