Wohnküche
Eine Umarmung
Der Gast wird Freund, steht mit am Herd, dem traditionellen Herzstück des Hauses und darf selbst entscheiden, wie weit er das Freundschaftsangebot annehmen, seine Gastrolle zu Gunsten aktiver Teilnahme abstreifen und selbst mit Hand anlegen möchte. Der Verweis auf das Manuelle, das Analoge ist gerade in unserer zunehmend digitalisierten Alltagswelt nicht zu unterschätzen. Denn Essen und seine Zubereitung verlangt unsere Handschrift und ist daher stets persönlich. Das gemeinsame Handeln schafft neben den Gesprächen direkt eine persönliche Note. An Herd und Kühlschrank kommt man sich näher, gerade weil man Platz hat: Für das Gespräch, für die Zusammenarbeit, für gemeinsam erlebte Zeit.
Offene Nähe
Die Offenheit überträgt sich, man fühlt sich wohl, ist nicht nur Gast, sondern Teil der Gemeinschaft. Die Küche ist der zentrale Raum des Hauses, in den anderen Räumen ist man lediglich Gast, wird bewirtet, hier aber ist man angenommen. Auf diese Weise hat sich das Wohnzimmer als Verlängerung der Küche verändert, es verliert seine abgeschieden Vornehmheit und gewinnt an Charakter. Die Größe des neuen Wohnküchenraumes lässt dabei die Distanz, die früher die Trennung der Räume mit sich brachte, trotz räumlicher Großzügigkeit verschwinden. Man rückt sich näher, kann miteinander reden und Blickkontakt halten.
Aktiver Genuss – spannende Erholung
Die offene Wohnküche trägt beide Eigenschaften schon in ihrer Bezeichnung. Aktivität und Entspannung kennzeichnen sie gleichermaßen. Ganz wie ein spannendes Essen uns die Sinne betört und uns von daher in Erinnerung bleibt, entstehen anregende Gespräche aus diesem anregend entspannten Verhältnis. Denn Genuss, am Essen, an der Einrichtung oder am Gespräch fordert immer die Sinne heraus und regt sie an. Im Spannungsfeld zwischen Aktivität und Erholung entstehen auf diese Weise nicht nur schöne Abende, sondern unvergessliche Erlebnisse.