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Teegenuss in Bestform

Tee? Tüte! Was beim Wein undenkbar, ist beim Tee meist nicht kritisierter Standard: Kein Etikett, kein Jahrgang, keine genaue Herkunftsbezeichnung. Und in der Regel: Zerschredderte Blätter im Aufgussbeutel. Tee-Genuss geht anders. Tee-Geschmack auch. Die Tea-Addicts leben es vor. Kompromisslos: Ganze Blätter, handverlesene Familienbetriebe, persönlicher Kontakt vor Ort. Kleines Sortiment, grandiose Auswahl, professionelle Beratung. Hier wird vollmundige Aufklärungsarbeit geleistet. Genau da, wo sie gebraucht wird: In Sachen Teegenuss - auch beim zweiten und dritten Aufguss. Zeit zum Plausch bei einigen Tassen Tee.

Stoff mit verstärktem Suchtpotential – Tea Addicts

Tartuffel: „Unser Kennenlernen fand bei eine Teeverkostung statt, die uns sehr gut in Erinnerung geblieben ist. Das lag sicherlich an den unerwartet grandiosen Geschmackserlebnissen eurer Tees. Aber es lag auch an eurer Art, Tee zum Sprechen zu bringen. Jeder auf seine Art, unverwechselbar. Hat euch der Tee zusammen gebracht?“

Stephan Suen: „Auf jeden Fall. Wir kannten uns zwar schon vom Studium her. Aber erst der direkte Austausch über Tee hat uns auf die Idee gebracht, hier was gemeinsam zu starten.“

Jürgen Pitzschel: „Ja, anscheinend haben wir aufeinander gewartet. Es gibt große Unterschiede zwischen uns, aber die Synergien stimmen und wir haben schnell festgestellt, dass wir zusammen was machen sollten, was es so noch nicht gibt: Die Leute für erstklassigen Tee zu begeistern.“

Stephan: „Meine Eltern haben mir beigebracht: Mach das, was du liebst und mache es gut. Wir lieben Tee und wir wollen ihm eine Bühne bereiten. Denn nur so kann er sein langweiliges Tüten-Image ablegen und als Charakterdarsteller glänzen.“

 

Aufklärung im Tee-Sinn

 

Tartuffel: „Ihr habt euch dem Tee verschrieben. Mehr noch, ihr wollte Aufklärung im Tee-Sinne betreiben. Was hat man darunter zu verstehen?“

Stephan: „Tee ist ein spannendes, ein abwechslungsreiches Getränk. Wie bei Weinen gibt es bei Tees große Unterschiede und grandiose Geschmacksvielfalt. Aber seien wir ehrlich: Tee hat bei uns heute noch einen ganz anderen Stellenwert als Wein.“

Tartuffel: „Woran machst du das fest?“

Jürgen: „Für Tee gibt es noch keine Parker Punkte. Da haben wir noch einen weiten Weg vor uns. Ich denke, wir kaufen in der Regel keine Weinflasche, auf dessen Etikett so gut wie keine Informationen finden lassen. Wir wollen doch zumindest wissen, welche Rebsorten hier versammelt sind, wo der Wein angebaut wird und wie der Name des Winzers ist. Bei Tee ist das aber anders. Hier geben wir uns oft mit einer oberflächlichen geografischen Lage zufrieden. Keine Bezeichnung zum Produzenten, zum Jahr, oder zur Lage der Teeplantage. Eher im Gegenteil. Tee bedeutet in der Regel leider immer noch, Teebruch im Beutel. Das ändern wir mit unserem Angebot.“

 

Spezifika des Tee-Geschmacks

 

Tartuffel: „Was kaufen die Leute in der Regel, wenn sie Tee im Beutel kaufen?“

Jürgen: „Ich denke, sie kaufen lediglich eine Idee von „Convenience“.“

Tartuffel: „Das ist eine spannende Definition. Heißt das, auf diese Weise kommen Leute gar nicht dazu, wirklich Tee genießen zu können?“

Stephan: „Das ist schwierig zu beantworten. Denn natürlich ist das, was da getrunken wird Tee. Aber hier ist es wie beim Wein: Die Unterschiede können enorm sein. Es ist wie bei vielen Lebensmitteln. Es gibt Massenware, die durch eine gleichbleibende Geschmacksrichtung punktet. Meist nicht aufregend, vor allen Dingen aber über die Jahre nach Möglichkeit gleichbleibend. Wir aber möchten für Tee mit Charakter begeistern. Wir möchten auf seine spezifischen Nuancen aufmerksam machen und richten unser Augenmerk auf seinen außergewöhnlichen Geschmack und dessen Abwechslungsreichtum. Denn sortenreiner Tee ist immer wieder anders. Je nach Anbauregion, nach Sorte und Jahr.“

 

Tartuffel: „Beim Wein spricht man gerne vom spezifischen Ausbau, also von der Arbeit im Keller und den Jahren, die der Wein in spezifischen Fässern verbringt. Welche Spezifika gibt es bei der Fermentation von Tee?“

Stephan: Wir unterscheiden grundsätzlich Pu-Erh Tee und weiße Tees von anderen Teesorten. Denn diese beiden Gattungen sind lagerfähig. Bei guter Lagerung können für diese Tees höhere Preise aufgerufen werden. Wichtig ist der Lagerort- und natürlich die Zeit der Lagerung. In Asien gibt es zertifizierte Lagerorte. Pu-Erh Tees, die für 20 Jahre in einem bekannten Lagerort gereift sind, stehen selbstverständlich höher in der Gunst als gleichartige Tees, deren Lagerort unbekannt ist.“

 

Sympathie und Offenheit – Nachhaltigkeitskriterien in Sachen Tee

 

Tartuffel: „Ihr führt ein kleines feines Sortiment ganz unterschiedlicher Tees. Nach welchen Kriterien wählt ihr eure Tees aus?“

Jürgen: „Wir reisen in die Regionen und suchen nach kleinen Produzenten. Meistens handelt es sich dabei um kleine Familienbetriebe. Zunächst geht es darum, die Menschen kennen zu lernen und die Plantage besichtigen zu können.“

Stephan: „Wir suchen immer zuerst nach Offenheit.“

Jürgen: „Genau. Man muss sich sympathisch sein. Das in Kombination mit hervorragender Qualität, die sich im Geschmack ausdrückt, ist die Grundlage.“

Stephan: „Wenn wir ins Haus eingeladen werden, ist das schon eine gute Voraussetzung. Gerne frage ich dann nach den gegenwärtig besten Ernteauszügen. Wenn der Tee dann schmeckt und wir Sympathie erfahren streben wir eine nachhaltige Partnerschaft an.“

 

Tartuffel: „Was zeichnet einen Tee aus, der euch begeistert?“

Jürgen: „Das Klingeln in meinen Ohren, das Kitzeln in meiner Nase, das Leuchten in meinen Augen. Es gibt Tee, der mich umhaut. Und der ist dann genau richtig.“

Stephan: „Einzigartigkeit.“

 

Tartuffel: „Welche Länder stehen noch auf eurer Tee-Liste?“

Jürgen: „Alle!“

Stephan: „Ich wünsche mir eine Motoradtour entlang des Schwarzen Meers: Russland, Georgien, Türkei.“

 

Tartuffel: „Ihr seid auf zahlreichen Teefeldern rund um den Globus gewesen. Ihr habt mit den Produzenten gesprochen, ihre Lager und ihre Plantagen in Augenschein genommen. Was war bisher das beeindruckenste Erlebnis für euch?“

Jürgen: „Jede einzelne Reise ist auf ihre ganz eigene Art etwas Besonderes. Da kann man viel erzählen. Aber beeindruckend fand ich auf jeden Fall die wilden Teebäume im laotischen Dschungel.“

Stephan: „In den Teegärten auf den Hochebenen von Taiwan gab es im Mai Glühwürmchen- Schwärme. Wenn hunderttausende von Glühwürmchen gleichzeitig 1-2 Meter hochfliegen und gemeinsam das Dunkel erleuchten. Grandios.“ 

 

Tartuffel: „Welchen besonderen Tee sucht ihr besonders?“

Jürgen: „Einen Longjing und immer wieder einen fantastischen Sheng Pu´er.“

Stephan: „Einen speziell gelagerten Wulong aus Fuijan und einen Huang Pian Pu Erh von wilden, alten Tee-Bäumen, gepresst als „Brick“, ungereift.“

 

Tartuffel: „Was sollten Menschen beachten, die sich eurem Tee widmen wollen?“
Jürgen: „Der Tee von heute ist nicht der gleiche wie der Tee von morgen. Genieße ihn immer wieder neu.“

Stephan: „Nimm dir eine Auszeit für den Tee, genieße ihn in Ruhe.“

 

JÜRGEN PITZSCHEL

Jürgen ist über einen Aufenthalt in China zum Tee gekommen. Als Tee Sommelier Oec. und Partner von Tea Addicts freut er sich über jede geschmackliche Neuentdeckung und Bereicherung des Tee-Sortiments. Gerne trifft man ihn auf Konzerten abseits der großen Säle.

Stephan Suen

Stephan ist Geschäftsführer, Ideengeber und Vernetzer. Er versteht sich als Tea-Scout und ist angetreten eine Disruption in die westliche Teewelt zu senden. Die verbleibenden freien Minuten verbringt er gerne mit einer Angel in der Hand um Hamburg herum und in Nordeuropa.

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