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Meister der Aromen und Dekonstruktionen: Eric Menchon | ©Tartuffel

Tartuffel Fragebogen: Eric Menchon

Es ist ein Proust’sches Hobby von „Tartuffel“, Köche und Kritiker, Fotografen und Autoren nach ihren privaten Kochleidenschaften zu befragen. Was darf  im Kühlschrank zuhause nicht fehlen und worauf dürfen sich Gäste freuen, die zum Essen kommen. Diese Mal antwortet uns Eric Menchon, Küchenchef des Kölner „Le Moissonnier“

Der Topf kommt mit auf den Tisch.

Ihr Name:

Eric Menchon

Ihr Alter:

Jahrgang 1965.

Ihr Beruf:

Koch.

Kochen Sie oft, selten oder nie?

Oft.

Was darf bei Ihnen nicht im Kühlschrank fehlen?

Butter, diverse Fonds und Muschelsud.

Ihr Getränk in der Küche?

Wein und Bier. Bier gerne zum Kochen. Zum Essen dann ein Glas Wein.

Was sind ihre kulinarischen Kindheitserinnerungen?

Couscous meiner Mutter. Meine Eltern sind in Marokko geboren und die dortigen kulinarischen Traditionen haben sie dann mit nach Frankreich gebracht. Das sind meine Kindheitserinnerungen. Ich selbst bin in Südfrankreich geboren und das hat den anderen Teil meiner kulinarischen Kindheitserinnerungen geprägt: die südfranzösische, die mediterrane Küche.

Wie sieht ein Abend mit Gästen bei Ihnen aus?

Sehr locker. Ich koche wie jeder Privatmensch zu Hause kocht, ganz unkompliziert. Ich bereite gerne Schmorgerichte, bei denen man sich nicht viele Gedanken machen muss, wenn die Gäste da sind. Ich verbringe viel Zeit mit meinen Gästen. Alles andere wäre unsinnig. Im Restaurant koche ich natürlich professionell. Aber zu Hause möchte ich privat sein und locker. Der Topf kommt mit auf den Tisch und jeder kann sich bedienen.

Welchen Aperitif reichen Sie gerne?

Pastis, da ich ihn gerne mag, vielleicht hat das auch was mit meiner südfranzösischen Prägung zu tun. Ansonsten einen guten Weißwein oder einen Aperitifwein. Dazu gibt es immer ein paar Kleinigkeiten wie Blätterteig, Oliven und Käse, die schnell gemacht sind. Denn diese Zeit soll ja auch auf das Essen vorbereiten.

Einfach gekonnt, wie sieht ihr Menü für Gäste aus?

Eine Vorspeise, ein Hauptgericht, Käseplatte und Dessert. Meistens mache ich keinen extra Fischgang. Aber Käse und Salat ist wichtig.

Welche Getränke bevorzugen Sie?

Wein und Wasser. Man vergisst, wie gut ein Wein zu einem Gericht sein kann, das ist mir sehr wichtig, denn das Zusammenspiel von einem passenden Wein zu einem Gericht ergibt einen dritten Geschmack.

Was ist alles vorbereitet, bevor die ersten Gäste eintreffen?

Die Sachen sind soweit fertig, damit ich viel Zeit für die Gäste habe. Der Braten ist im Ofen und die Amuse bouche sind vorbereitet. Dann gibt es in Ruhe einen Schluck Wein bevor die Gäste eintreffen.

Gäste – kommen sie mit in die Küche?

Ja, sicher. Früher war die Küche der meistbesuchte Raum. Es ist sehr gemütlich, meistens riecht es sehr gut, man kann etwas probieren und die Gäste werden lockerer.

Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Gastgeber am meisten?

Dass ich mich gut fühle. Dass ich das Gefühl habe, willkommen zu sein und dass es gut schmeckt. Hauptsache locker und schön.

Was bedeutet Essen mit Freunden für Sie?

Eine entspannte Zeit, die man miteinander verbringt. Oft sind es die schönsten Themen, die beim Gespräch mit Freunden aufkommen. Auch wenn es kontrovers wird, sind die Gespräche wahrhaftiger. Man trinkt öfter mehr und es wird schön und außeralltäglich. Hier möchten alle Spaß haben. Hier kann man auch sozial viel mehr erreichen als über das Telefon. Gemeinsames Essen ist der letzte Ort an dem man sich in der Familie oder mit Freunden zu einem wirklichen Austausch treffen kann.

Gast oder Gastgeber: In welcher Rolle fühlen Sie sich wohler?

In der des Gastgebers, ich denke, dass liegt auch an meinem Beruf.

Was bedeutet Gastfreundschaft für Sie?

Liebe mitzubringen. Seine Leidenschaft und Emotionen, seine Sensibilität einzubringen. Das hat bei mir viel mit dem Kochen zu tun.

Zeit für das Kochen – Zeit für das Gespräch. Wem gilt Ihre Aufmerksamkeit?

Dem Gespräch.

Einfach gekonnt: Gibt es auch schon mal einen Topf Pasta & Pesto für Gäste?

Ja klar, das kann es auch geben, warum nicht. Gerade bei spontanen Besuchen. Pesto oder Tomatensauce zu Pasta.

Die Gäste sind gegangen. Was tun Sie?

Aufräumen.

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