Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Phantasie | © cydonna / Quelle photocase.com

Phantasie

Verleiht dem Verstehen Flügel und der Gastrosophie die rechte Sprache

Schlüssel zur Welt

Kindliche Phantasie – so eine Alltagsweisheit – ist etwas Wunderbares. Es sei so schön, die Kinder dabei zu betrachten, wie sie so ganz in ihrer eigenen Welt versunken seien. Ein solcher Ausspruch verkennt, dass die Kinder eigentlich lernen und nicht einfach spielen. Selbst die Erwachsenen benötigen jeden Tag Phantasie, um sich die Welt erklären zu können.

 

Das Spiel des Kindes ist also die Einübung einer fundamentalen Lebensnotwendigkeit und damit eine Leistung, die lediglich nüchternen Rationalisten als nutzlos gelten mag. Für Aristoteles besteht die Phantasie gerade darin, dass sie uns die gemachten Eindrücke noch einmal nacherleben, sie nachwirken und damit verständlich werden lässt. Auch der Philosoph der klassischen Logik deutet die Phantasie als Voraussetzung des Verstehens.

Die Phantasie als Welt der Vorstellung ist ein entscheidender Schlüssel zum Verständnis der Welt.Wie sonst wäre Verständnis als interkommunikative Kompetenz überhaupt denkbar? Schon Hegel weist darauf hin, dass wir ein wenig Phantasie, also die kleine Entrückung von den Dingen benötigen, um nicht vom Nebel des Realen gefangen zu werden. Nur so könnten die Menschen sich in der „Nacht der Welt“ – wie es dieser Meister der schweren Sätze ausnahmsweise auf den knappen Begriff brachte – dem Verstehen hinwenden.

Zwischenmenschlich ausgedrückt: Ohne die Phantasie wäre jegliche Form der Empathie, als Vermögen der Einfühlung schlicht unmöglich. Die Menschen wäre nicht mehr, als eine Ansammlung von Monaden.

Der Gastrosophie gilt die Phantasie als fortwährender Transmissionsriemen. Denn wie, wenn nicht mit Phantasie, sollten sinnliche Eindrücke ihre Übersetzung in Sprache finden?

Mehr auf Tartuffel

Sammlung durch Zerstreuung

Von der Einkehr durch Abkehr

Vendôme, Spitzenrestaurant im Schloss Bensberg in Bergisch Gladbach. Hier hat Joachim Wissler - vor kurzem erst von seinen Kollegen zum „Koch der Köche“ gewählt - seit dem Jahr 2000 seinen Arbeitsplatz. Unmittelbar vor der Eröffnung des 10.…

Passend zum 200. Geburtstag von Iwan Gontscharow in diesem Jahr legt der Carl Hanser Verlag eine neue, verblüffend frische Übersetzung von Vera Bischitzky vor. Ein Grund sich der Oblomowerei aus gastrosophischer Sicht zu nähern.

Der Klassiker von Francis Scott Fitzgerald scheint so aktuell wie nie. Gleich in vier neuen Übersetzungen ist der Roman „Der große Gatsby“ in den vergangenen Monaten erschienen. Es wird also Zeit, sich die besten Verfilmungen dieses…