Pfefferminze
Sie ist die Minze, die den Pfeffer im Namen trägt und deren hoher Mentholgehalt dazu beigetragen hat, dass sie die ungekrönte Königen der Familie der Minzgewächse ist. Denn reden wir unspezifisch von Minze, meinen wir meist sie, die Pfefferminze.
1696 entdeckte John Ray die Pfefferminze in einem englischen Garten. Sehr wahrscheinlich eine zufällige Kreuzung von Bach- und Waldminze. Schon hier zeigt sich das verwirrende Geflecht der wildwachsenden Minzarten, neigen sie doch alle dazu, sich miteinander zu vermischen. Der Name der beliebten dunkelgrünen Pfefferminzsorte verdanken wir dem Ort Mitcham bei London, wo die Pflanze zum ersten Mal gegen Mitte des 18. Jahrhunderts kultiviert wurde. Da die Pfefferminze relativ jungen Datums ist, findet sie sich – anders als ihre heutige Popularität vermuten ließe – im Unterschied zu ihren Artgenossen nicht in mittelalterlichen oder antiken Aufzeichnungen.
Wer die Minze im Frühjahr im eigenen Garten oder auf Feldern frisch geerntet kostet, ist ihr verfallen. Denn jenseits des getrockneten Pfefferminztees entfalten die frischen Blätter einen würzig anregenden Geschmack, der fasziniert und die Kräuter als ideale Begleiter zu Salaten erscheinen lässt. Die pfeffrigen unter den Minzarten, also neben der „Echten Pfefferminze“ auch die Orangen-Minze, die schwarze und die Schokoladen-Minze verströmen das typisch pfeffrig-mentholische Aroma, welches so präsent ist, dass es umgehend eindeutig zu bestimmen ist.
Mehr als nur Tee
Sparsam eingesetzt gibt sich die Pfefferminze in der Küche überraschend vielseitig. Sie aromatisiert nicht nur Joghurt, verfeinert geschmortes Lammfleisch, verleiht Suppen eine frisch-pfeffrige Tiefe und konturiert helle Saucen so vollmundig, dass sie alleine mit gekochten Kartoffeln ein perfektes Sommergericht abgeben. Die Vielseitigkeit der Pfefferminze zeigt sich aber auch an ihren schon längst zum Standard gehörenden Zubereitungsarten mit Schokolade, in Desserts und Gebäck. Wer jetzt noch zweifelt, sollte sich einfach nur die Obstsorten ins Gedächtnis rufen, zu denen frische Pfefferminze nicht nur hervorragend passt, sondern ihnen trotz ihres dominant erscheinenden Geschmacks Kontur verleiht: Quitte, Ananas, Erdbeere, Mango, Orange, Limette, Aprikose, Zitrone und dabei haben wir den Bereich der Bonbons, Kaugummis, Tees und alkoholischen Getränke noch gar nicht gestreift. Mehr muss an dieser Stelle aber auch gar nicht sein, denn die Minze, besonders die Pfefferminze gilt es in ihrer Vielseitigkeit erst noch zu entdecken.