Naturbelassene Antidepressiva
Gesundheitsfördernde Lebensmittel im Blick der Forschung
Am Ende einer langen Nacht machte sich beinahe zwangsläufig ein dicker Kater breit. Erst jetzt dämmerte ihm, dass er in den letzten Stunden zu sehr über die Stränge geschlagen hatte. Umso tröstender die Erkenntnis, dass er sich selbst drei Mal am Tag etwas Gutes tun kann.
Vorausgesetzt, er weiß, was er zu sich nimmt, und welche fast alltägliche Nahrung wie Medizin auf den Körper wirkt. Alle, die schon einmal unter den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums gelitten haben, wissen, wie wohltuend eine Mahlzeit gegen die schlimmsten Leiden wirken kann. Wichtig ist es, die richtige Mischung aus Geschmack, Fett, Schärfe und Flüssigkeit zu finden – schon lösen sich die schlimmsten Beschwerden in Wohlgefallen auf. Ähnlich verhält es sich, verkündet wiederholt die Forschung, mit dem Einfluss der richtigen Nahrungsmittel auf die körpereigene Gefahrenabwehr.
Neue Definition von Lebensmitteln
Amerikanische Wissenschaftler gehen nun in der Bewertung der lebenserhaltenden Funktionen von Lebensmitteln noch weiter. Laut einer Studie der Harvard Medical School scheint es erwiesen, dass das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken auf natürlichem Wege um 30 bis 50 Prozent gesenkt werden kann. Voraussetzung sei lediglich, mehrmals in der Woche gegarte Tomaten in beliebiger Form zu sich zu nehmen. Doch das ist erst der Startschuss für einige revolutionäre, wissenschaftliche Ausblicke.
Die Erkenntnisse einer Studie der Angiogenesis Foundation aus Cambridge, Massachusetts klingen aufsehenerregend. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass bestimmte Lebensmittel aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung die Fähigkeit besitzen, die Blutversorgung von Tumoren nahezu abzuschneiden. Rotwein und Schokolade bekämpften Krebszellen regelrecht. Roten Trauben, dunkler Schokolade und Heidelbeeren, Knoblauch, Soja oder diversen Tees gelänge es, Krebszellen geradezu aushungern, so die Mediziner aus Massachusetts.
Selbst wenn das Bild zu optimistisch gemalt ist, und ein Mensch sicherlich gegen den Hunger essen, aber nicht essen kann, um Teile von sich auszuhungern, erscheint dennoch ein neues Paradigma am Himmel der medizinischen Wissenschaft: Lebensmittel rücken direkt als Therapeutikum in den Fokus der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit. Insofern darf man – jenseits der Heilsversprechen – darauf hoffen, dass diese Erkenntnisse auf lange Sicht Auswirkungen auf die Verbraucherfortbildung, besonders aber auf die Lebensmittelherstellung haben werden. Denn als Wissenschaftler– und das ist kein verspäteter Aprilscherz – die Wirkungen naturbelassener Nahrungsmittel wie Weintrauben und Petersilie mittlerweile mit den Wirkungen pharmazeutischer Medikamente verglichen, schnitten die Lebensmittel durchweg positiv ab. Auch in Zukunft werden Sie wohl keinen Bordeaux Wein beim Arzt ihres Vertrauens als Krebsprävention verschrieben bekommen, das Glas Wein am Abend dürfen Sie nun gleichwohl mit anderen Augen betrachten.
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