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| © Falko Matte / Quelle fotolia.com

Geist

destillierend flüchtig

Unfassbar allgegenwärtig

So wie Weisheit ohne Geist lediglich als leeres Gefäß vorstellbar ist, stellt Geist ebenso für „Tartuffel“ ein unabdingbares Element dar. Nicht umsonst nannte Carl Friedrich von Rumohr (1785 - 1843), der erste Gastrosoph deutscher Zunge, sein Werk: Geist der Kochkunst. Nicht zufällig wählte er damit im Jahr 1822 einen Begriff, der an das Hegelsche Werk angelehnt war. Denn wie Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 – 1831) den Geist der Geschichte oder gar Weltgeist auf den Begriff bringen wollte, strebte Rumohr danach, die wesentliche Elemente der Kochkunst zu extrahieren, um die Grundlagen zu einer umfassenden Kochtheorie zu liefern.

 

„Tartuffel“ versteht unter Geist noch mehr. Denn geistloses Kochen ist der Mühe nicht wert. Das Kochen selbst, ganz wie der Genuss, muss den Geist ansprechen, ihn in Schwingung versetzten. Geistloses Essen ist fad. Es dient lediglich der Befriedigung des Hungers und verliert somit jegliche kulturelle Bedeutung. Ebenso sinnlich wie symbolisch macht es keinen Appetit auf mehr. Essen und Kochen sind jedoch Grundlage der Kultur und somit eine wichtige Nahrungsquelle für den Geist als auch sein ureigentlicher Ausdruck. Der Geist ist also, streng gastrosophisch gedacht, Anfang und Ende des Genusses am Kochen und Essen.

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