Egg Coddler
England gilt vielen immer noch als kulinarische Wüste. Es wird Zeit, mit diesem langlebigen Vorurteil aufzuräumen. Auf der Insel verzeichnet nicht nur der Guide Michelin unzählige Sternrestaurants, hier sind auch gleich einige der besten der Welt versammelt. Man sollte nicht denken, dass es sich dabei um Häuser handelt, die von französischen Starköchen geführt werden.
Einige der besten Köche der Welt sind nicht nur Briten sondern wirklich und wahrhaftig Engländer. Englische Kulinaria haben eine lange Tradition. Nicht nur die bei uns verpönte Minzesauce ist eine geschmackliche Offenbarung, auch Chutneys und Currys hätten ohne die Engländer sicherlich erst später ihren kontinentalen Siegeszug angetreten.
Ein kleines und feines Kochutensil hat es dagegen auch nach Jahrzehnten noch nicht geschafft, die kontinentaleuropäischen Frühstückstische zu erobern. Nicht einmal in den ausgedehnten Frühstückszeiten am Wochenende hat es seinen Platz gefunden. Eine Schande! Zumindest für die Menschen, die auf ein gekochtes Ei nicht verzichten wollen. Dies liegt sicherlich an unseren althergebrachten Vorbehalten einer Küche gegenüber, die noch zu Asterix-Zeiten als knoblauchfeindlich angesehen wurde und dafür bekannt war, dass man Bier lauwarm, Rotwein hingegen eisgekühlt zu sich nahm. Also wirklich Zeit, dass sich allmählich etwas ändert.
Egg Coddler sind so raffinierte wie einfach geniale Porzellangefäße mit Schraubverschluss. Man fettet sie mit Butter ein, dann fügt man ein Ei pur oder mit Zutaten nach Wunsch versehen hinzu. Also frische Kräuter, Käse, gebratenen Speck oder einfach alles zusammen. Hiernach würzt man und setzt den Deckel drauf, stellt alles in einen Topf mit siedendem Wasser und kocht alles mindestens zehn Minuten. Im Anschluss kann man sich auf ein wunderbares Frühstücksei freuen. Und das Beste: Man hat Zeit zum Genießen, kann in Ruhe noch den nächsten Artikel aus der Times lesen, denn das Ei hält sich im formschönen Coddler sehr lange warm.