Curry
Was genau Curry ist, darüber ließe sich lange diskutieren. Unterschiedliche Bestandteile in variierenden Mengenverhältnissen mit ganz verschiedenen Anwendungen – das ist Curry. Damit ist der Curry die Metapher für das Würzen schlechthin, für das Kombinieren und Ausprobieren, und dem Namen wohnt stets etwas Vages bei, das sich erst durch das Schmecken des jeweiligen Curry auflöst.
Aber eines ist sicher: ohne Curry keine Currywurst. Dennoch sollte man klarstellen, wofür Curry noch alles steht. Es gibt das Curry-Gericht, den Curry-Baum, dessen Blätter zum Würzen verwendet werden, der aber nichts mit dem bei uns unter Curry gemeinten Pulver zu tun hat. Auch das in Italien beheimatete Currykraut – eine Strohblume deren Blätter nach einem Regen besonders stark nach Curry riechen – ist für gewöhnlich ebenso wenig gemeint wie die aus Thailand stammende grüne oder rote Currypaste. In Indien, dem Mutterland des Currys versteht man, genauso wie in England, darunter eine Sauce, die auf der Basis des Pulvers zubereitet wird.
Die Bezeichnung Curry leitet sich vom tamilischen Wort „khari“ ab, was ebenfalls Sauce bedeutet. Currypulver ist eine Gewürzmischung aus verschiedenen Gewürzkomponenten, deren Zusammenstellung sehr stark variiert. Curry meint nämlich auch Kurkuma und Kardamom, Koriander und Ingwer, Cumin und Anis … mitunter mehr als zwanzig Gewürze, Kräuter und Samen finden in dem einen Pulver zusammen.
Vielleicht ist dies auch der Schlüssel zum Verständnis des weltweiten Siegeszuges dieser Gewürzmischung, man kann sich seinen Lieblingscurry entweder beim passenden Anbieter aussuchen oder gleich selber zusammenstellen. Es gibt scharfe und süße, würzige und fruchtige Currypulvervarianten, ja sogar ein sinnliches Pulver gibt es, das angeblich einer intensiveren Zweisamkeit dienlich sein soll. Um so weniger verwundert es, dass man Currypulver wie Currygerichte in allen Ecken der Welt genießt und hoch schätzt.